Titans

Kompakte 2-Wege-Box mit Tang Band-Bestückung TB W4-1337 SDF und TB 25-1414SC

 

Tang Band hat mit dem W4-1337 seit Jahren einen kompetenten und vielseitigen 4-Zöller mit Titan-Membran im Programm. Er ist dank klasse Messwerten und praktikabeler TSP auf ziemlich vielen Wegen zu verwursten - als kleiner Tieftöner für Kompaktlautsprecher, genauso wie als ausgezeichneter Mitteltöner, oder wenn man die Membranresonanz im Superhochton etwas bändigt sogar als Breitbänder. Ungeachtet dieser Qualitäten hat er bis neulich im deutschsprachigen Raum wenig Beachtung gefunden. Bis auf einen Rundumstrahler in der HobbyHifi und als Variante in einem Breitband-Minihorn in der K&T gab es mit ihm nicht viel zu bestaunen. 

Mit einer ebenfalls aus Titan bestehenden TangBand-Kalotte, die äußerlich weitgehend identisch mit der besser bekannten Keramik-Kalotte scheint, haben wir einen mikrigen 4-Liter Monitor zusammengeschustert.

Chassis

Der W4-1337 war ursprünglich mit einem Neodymmageneten ausgestattet und wurde infolge des Preisschocks bei seltenen Erden im Jahre 2011 schlagartig ziemlich teuer. Für einen Vierzöller 80 Euro und mehr auszugeben kostet ersteinmal Überwindung... Tang Band reagierte und entwickelte kurzerhand eine Version mit Ferritmagneten (am Anhang SDF zu erkennen), die dann wieder deutlich im Preis sank. DIe guten Eigenschaften des Treibers wurden aber erhalten, allen voran die Unterhangspule, die prinzipbedingt einen riesen Vorteil bietet, wenn es um Verzerrungen geht. Mittlerweile liegen wir wieder bei etwas über 50 Euro. Dafür kriegt man zwar fast schon den ein oder anderen 5 und 6 Zöller eines namenhaften Herstellers, aber für die gebotene Qualitäten geht das trotzdem mehr als in Ordnung. Einziger Wehrmutstropfen des Unterhangantriebs ist eine relativ geringe Auslenkung. In dem Bereich, wo der Treiber auslenk, tut er es aber gesittet und weitgehend linear. Der Klang dankt es mit einem angenehmen, stressfreien Mittelton und der Bass geht für die größe auch mehr als in Ordnung.

 

DIe Hochton-Kalotte sieht bis auf die Membranfarbe der Keramik-Kalotte frapierend ähnlich. Im Gehäuse misst sich der Frequenzgang auch sehr ähnlich. Abgesehen davon, dass die Membran im Superhochton bereits etwas früher aufbricht respektive resoniert. Das sind jedoch Frequenzbereiche in denen das meinen geschundenen Ohren ohnehin nicht mehr wirklich auffällt. Neben dem vorbildlichen Übertragungsverhalten teilen sich die beiden Schwestern auch die gleichen Mankos: Im unteren Frequenzbereich steigt das Verzerrungsniveau steil an. Es sollte daher möglichst über 2khz steiflankig getrennt werden. Für die 27 aufgerufenen Euronen ist das aber alles exzellent. Aufgrund des kleinen Formfaktors hat man dazu noch viele Freiheitsgrade bei der Verwertung. Liebe Tang Bänder, baut doch bitte noch eine Gewebekalotte in gleicher Bauform und Preisklasse...

Anbei die Messungen der Chassis unbeschaltet und beschaltet im Gehäuse:

Gehäuse

Das Gehäuse ist einfach gehalten: Sech Bretter zu einem Quader verleimen, die Ausfräsungen anbringen (wenn nicht furniert wird, lieber vorher fräsen), die Front anfasen und die Wände des Innenraums mit Bondum 800 auskleiden.

 

Der Bassreflexport kann als Rohr oder mit einem zusätzlichen Brett auch als Kanal an der kopfseite (hinter dem Hochtöner) des Gehäuses ausgeführt werden. Er ist dabei auf 60Hz abzustimmen. Wie immer ist man mit einem BR-Rohr bei der Feinabstimmung flexibeler.

Frequenzweiche

V3c