Groovolino - Mini-TML mit Tang Band 25-1719 und W3-315E

 

Bei Blättern durch alte Ausgaben der HobbyHifi  ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich an dem Artikel für die diversen PicoLino's hängen blieb. Irgendwas sprach mich bei diesem Konstrukt immer an, obwohl ich nie die Gelegenheit hatte probezuhören.

Die pseudokompakten Gehäuse war'n es schon mal nicht. Denn mehr als besonders schmal ist dieses Konstrukt nicht. Im Vergleich zur Schallwandbreite ist das Konstrukt nach hinten hin besonders ausladend. Dies führt zu etwas merkwürdig anmutenden Proportionen. Auch nachdem ich hiermit einen ähnlich dimensionierten Lautsprecher ins Rennen schicke, bin ich mir immer noch nicht im klaren, ob es abgesehen von der Aufstellung neben einem Monitor oder einem frei stehenden Flachbildfernseher für derartige Gehäuse noch weitere sinnvolle Stellmöglichkeiten gibt.

Ok wenn's das Gehäuse schon mal nicht war, kann der Grund für meine Faszination eigentlich nur daher rühren, dass die PiccoLino aus einem 3-Zoll Treiber so etwas wie einen Fullrange-tauglichen Lautsprecher gemacht hat. Tatsächlich versteckt sich in den merkwürdigen Gehäusedimensionen einen ca. 60cm lange Transmissionline. Damit entlockt man den 3 Zöller einen Tiefgang von etwa 60 Hz. Ziemlich cool.

Transmissionlines oder TQWTs mit 3-Zoll Treibern, wie die Piccolino, sind erstaunlicherweise immer Breitbandkonstrukte. Hier wollte ich nun ansetzen und mal etwas anders machen, auch wenn der aus meiner Chassiskiste gegriffene TangBand-Treiber ebenfalls als Breitbänder zu benutzen gewesen wäre.

Bestückung

So setzte ich über den 3 Zöller die schon des Öfteren in Bausätzen von oaudio und der K&T verwursteten TangBand Kermikkalotte mit wohltönendem Namen 25-1719. Die misst sich im auf dem Bild zu sehenden Gehäuse folgendermaßen:

 

Die obere Messung ist unbeschaltet, die untere mit Hochpass. Der Hügel über 3kHz ist nicht etwa eine Macke des Chassis, sondern resultiert vor allem aus der Schallwand. Dieser als Bafflestep bezeichnete Effekt befindet sich hier aufgrund der besonders schmalen Schallwand in eher ungewöhnlich hohen Frequenzgefilden. Der Treiber selbst verhält sich weitestgehend fehlerfrei und erstaunlich linear.

 

Weniger erfreulich ist die Serienkonsistenz der Chassis. Im unteren Bild sind die Messungen im Gehäuse von drei unterschiedlichen Vertretern des Treibers (Baujahr 2009-2011) zu sehen. Die Übereinstimmung des qualitativen Verlaufs find ich durchaus noch ok, aber die Pegelunterschiede könnten Anpassungen des Parallelwiederstand im Spannungsteiler der Frequenzweiche notwendig machen. Für Menschen ohne Messmöglichkeit eine etwas blöde Situation.

Der Tiefmitteltöner misst sich im Gehäuse wie folgt:

Frequenzweiche:

Nachfolgend sieht man ein Bild vom Summenpegel mit Frequenzweiche auf der 0°-Achse. Die leichte Welligkeit im Grundtonbereich, stammt nur zum Teil von der Transmissionline. Die Senke bei 900Hz könnte durch einen Saugkreis abgemildert werden. Da der Verlauf wellig aber insgesamt noch ausgeglichen ist, wurde im Sinne einer simplen Weiche auf eine weitere Glättung verzichtet.

Die Weiche besteht somit aus überschaubaren sieben Bauteilen. Die resultierende Trennung ist im unteren Bild zu sehen. Insgesamt ergibt sich ein LR4-artiger Verlauf mit Trennfrequenz bei 2,5 kHz.

Bündlungsmaß (V5):

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22.05