SeFou 168


Fountek FW 168 & Seas 27TBFCG


Dieses Konstrukt war eigentlich als billigerer Abklatsch des ZaphAudio L18/27TBFCG gedacht. Der 16er von Fountek und der Seas L18 teilen einige Eigenschaften. Beide besitzen einen Aluminium-Konus, beide brechen etwa bei 7 khz auf und resonieren ab da kräftig. Im Feld der Vertreter der Hartmetall 7-Zöller ist die Membran-Resonanz vergleichsweise weit oben angesiedelt, sodass man bei adäquater Trennung bereits eine gute Dämpfung dieses problematischen Frequenzbereichs erzielen kann. Der Seas hat im Vergleich einen etwas luxuriöseren Antrieb, der ihm mehr Auslenkungsvermögen und damit insgesamt bessere dynamische Fähigkeiten bescherrt. Aber irgendwo muss die Preisdifferenz ja herkommen. Womit wir zurück beim Thema billig wären. Als ich die Fountek-Treiber kaufte, waren sie mit etwas über 30 Euro nur halb so teuer wie die Seas-Konkurrenz. Mittlerweile ruft intertechnik rd. 45 Euro pro Stück auf, was den Preisvorteil leider gehörig schrumpfen lässt. Ob sich diese Kombination trotzdem noch lohnen könnte, kann den nachfolgenden Zeiten entnommen werden.


Bestückung

Wie oben angedeutet, ist der Hochtöner der gleiche wie im Zaph-Audio-Konstrukt nämlich der Seas Prestige 27TBFCG (H1212) oder bei Intertechnik, die aus irgendwelchen für mich nicht nachvollziehbaren Gründen KT27G550. Kostenpunkt etwa 40 Euro. Dafür bekommt man einen der besten und vielseitigsten Hochtöner im niedrigpreisigem Segment und die einzige Seas Prestige Metallkalotte die man auch ohne schlechtes Gewissen ein ganzes Stück unter 2khz trennen kann (eine gewisse Steilheit sollte dabei aber angewendet werden). Dies öffnet die Tür für die Kombination mit vielen Tieftönern, auch solchen mit problematischen Resonanzen weiter oben im Frequenzspektrum. Der Frequenzgang auf der unendlichen Schallwand ist linear und mackenfrei. Im Gehäuse hat dann wie immer die Schallwandgeometrie ein Wort mitzureden.

Zum FW 168 wurde das meiste bereits gesagt. Ergänzt werden kann, dass er theoretisch 4,5mm "lineare" Auslenkung vollziehen kann, bis die überhangspule das Magnetfeld verlässt. Die TSP lassen einen sinnvollen Bassreflexeinsatz von 10-20 Litern erahnen. Im kleinen Gehäuse mit Abschlägen beim Tiefgang und leichtem Aufbuckeln in den höheren Basslagen.

Anbei wurden die Treiber unbeschaltet und beschaltet in 1m im vorgestellten Gehäuse gemessen:

Gehäuse

Das Gehäuse ist ein simpler Quader mit den Außenmaßen 37 x 20 x 27 cm (H x B x T). Innen ergibt sich dabei ein Nettovolumen von etwa 10 Litern. Der Fountektreiber würde auch mehr vertragen. Mit einer entsprechenden Abstimmung des rückwärtigen Bassreflexrohrs ergibt sich in wandnähe dennoch eine gangbarer Kompromiss.

Der Hochtöner wurde außermittig montiert, um den Effekt der Gehäusekanten auf das Übertragungsverhalten zu verringern.

Schallwandmaße

Weiche

Bei der Weiche handelt es sich weitgehend um einen elektrischen Standardfilter zweiter Ordnung. Akustisch erreicht man damit bereits Filterflanken mit LR4-Charakteristik. Ein Saugkreis im Tiefpass begradigt den Bafflestep ohne den unteren Mitteltonbereich zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Bypasskondensator parallel zur Tiefpassspule dämpft die Membranresonanz des Fountektreibers um 7 kHz.

Messungen

Gefensterte Impulsantwort 0° aus 1 Meter Entferung auf Höhe des Hochtöners:

Trennung:

0°-Frequenzgang vs. 0° mit verpoltem Hochtöner:

Horizontales Sonogramm 0-180° (negative Winkel = Hochtöner kurze Seite):

Normiertes horizontales Sonogramm 0-180° (negative Winkel = Hochtöner kurze Seite):

(Horizontales Sonogramm 0-90° (negative Winkel = Hochtöner kurze Seite):

Winkelmessungen 0 / 20 / 30 / 40 ° (Hochtöner kurze Seite):

Winkelmessungen 0 / 20 / 30 / 40 ° (Hochtöner lange Seite):

Klirr bei 2,8V:

Klirr bei 90 dB:

Alle Klirkomponenten liegen oberhalb von 300 Hz unter 0,3 %, K3 (lila) sogar deutlich untehalb dieser Marke.

Klirr 95 dB:

Klirr des Tiefmitteltöners bei 90 dB mit intakter Filterung durch die Frequenzweiche:

Klirr des Hochtöners bei 90 dB mit intakter Filterung durch die Frequenzweiche:

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