Wachs

Wachse kann man in verschiedensten Formen erwerben: Vom Bienenwachsartigen Klotz, der vor dem Verarbeiten erst erwärmt und verflüssigt werden muss, über direkt zu verarbeitendes Streichwachs aus der Dose, dessen Konsistenz wohl am ehesten mit festem Honig vergleichbar ist, bis zu via Zusatzsubstanzen flüssig gemachten Wachslösungen.

 

Wachse bilden ein "light duty"-finish, also ein finish das nicht wirklich viel Schutz gewährleistet, dafür aber sehr nah am Holz bleibt. Gerade helle Hölzer wie Buche, Birke und Pappel (insb. Leimholz und Multiplex) werden durch Auftrag von Ölen und Lacken deutlich verdunkelt, was gerade bei den drei oben gennanten mitunter sehr bescheiden aussehen kann (insbesondere bei minderwertigem Furnier das auf Multiplex zu finden ist). Wenn also ein Finish gefragt ist, dass ein Mindestmaß an Schutz gewährleistet, Bearbeitungsspuren im Holz ausbessern (Mikrokratzer vom Schleifprozess schließen) und eine hohe Farbechtheit aufweisen soll, ist Wachs die richtige Wahl.

 

Man kann es außerdem noch als Top-Coat auf andere Finishs aufbringen, um zum Beispiel einen gleichmäßigeren Glanz zu erziehlen.

 

Wie immer gilt auch hier: das Finish wird nur so gut wie die Vorarbeit. Das heisst, dass auch hier vorbereitend zum Finish peau-a-peau aufgeschliffen und somit eine möglichst gleichmäßige Oberfläche geschaffen werden muss.

Wachslasur

Ein Produkt, das unter die Kategorie flüssiggemachte Wachse fällt, ist die Wachslasur. Hier sorgen Emulgatoren dafür, dass das Wachs sehr gleichmäßig und fein in der Flüssigkeit gelöst ist, was ein tiefes und gleichmäßiges Einziehen in das Holz gewährleistet.

 

Auf nachfolgendem Bild wurde Wachslasur (farblos) auf Wasserbasis der Firma Clou auf ein Brett Buchenleimholz aufgebracht. Vorher wurde das Holz bis auf 320er Körnung geschliffen. Da die Wachslasur auf Wasserbasis ist, sollte die Holzoberfläche vor der ersten behandlung gewässert werden. Geschieht dies nicht, stellen sich die Fasern des Holzes nach der ersten Behandlung besonders stark auf und man darf nach der Trocknung sehr viel runterschleifen.

Buchenleimholz mit drei Schichten farbloser Wachslasur
Buchenleimholz mit drei Schichten farbloser Wachslasur

Insgesamt wurden hier 3 Schichten mit altem T-Shirt-Stoff aufgetragen und zwischendurch mit 320er Schleifpapier zwischengeschliffen. Beim Zwischenschliff geht es nur darum die aufgestellten Fasern zu entferner und möglichst nicht darum wieder Wachs abzutragen. Also sachte vorgehen! Nachdem die letzte Schicht durchgetrocknet ist, werden mit feiner Stahlwolle ein paar Züge in Maserrichtung gemacht, um einen gleichmäßigen Glanz zu erzeugen.

 

Alles in allem entsteht ein leichter Mattglanz, der aber nur im richtigen Winkel zum Licht auffällt (das Foto dramatisiert den Effekt hier etwas). Bei Draufsicht wirkt das Holz fast unbehandelt, nur die Maserung ist etwas hervorgehoben und es fallen keine Kratzer mehr ins Auge.

Empfehlung zur Anwendung:

- pur auf hellem Holz

- pur auf dunklem Holz

- top coat auf Kunstharzlack-behandelten Oberflächen (z.B. Polyurethan, Acryl)

- gute Eignung für offenporige Hölzer

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